Dienstag, 5. Mai 2009

Lippenherpes (Herpes labialis)

Schon in der Kindheit stecken sich die meisten Menschen mit Herpes Viren an, ohne dass Sie es merken oder irgendwelche Symptome auftreten. Die Übertragung erfolgt durch Speichelkontakt oder Schmierinfektion. Fast 90% der Bevölkerung tragen das Virus in sich.


Symptome:

Ein Ausbruch kündigt sich meist durch Juckreiz und eine gespannte Haut an.
Besonders häufig treten die Bläschen am Übergang zwischen der Haut und den Lippen bzw. in den Mundwinkeln auf. Durch Kontakt mit den Viren (insbes. der Kontakt mit offenen Bläschen) ist dann eine Ausbreitung auf weitere empfängliche Körperpartien möglich.

Einige Stunden später bilden sich schmerzhafte Bläschen, welche mit einer klare Flüßigkeit gefüllt sind. Im weiteren Verlauf trübt sich die Flüßigkeit ein, die Bläschen verbinden sich miteinander und platzen auf. Schliesslich verkrusten die betroffenen Stellen.

Beim sprechen, essen etc. können die verschorften Stellen aufreissen und dabei starke Schmerzen verursachen. Meist sind die Sympome aus gesundheitlicher Sicht harmlos und die Bläschen nach einigen Tagen bereits wieder verheilt. Nach etwa 2 Wochen sollte alles überstanden sein.


Langfrister Krankheitsverlauf:

Nach einer Infektion mit dem Lippenherpes Virus (Herpes-simplex-Virus Typ 1) kommt es, wie bereits gesagt, in aller Regel nicht sofort zu spürbaren Auwirkungen.

Einmal mit dem Virus infiziert, verbleibt es lebenslang in einem Ruhezustand im Körper. Bei einer Schwächung des Imunsystems können Sie aber jederzeit (wieder) aktiv werden. Das Virus wandert dann aus den Nervenknoten an die Oberfläche der Schleimhaut/Haut und verursachen dort die bekannten Herpesbläschen.

Laut einer französischen Studie kommt es nur bei ca. 40% der Infizierten im Verlauf Ihres Lebens überhaupt zu einer "Reaktivierung" der Viren und spürbaren Beschwerden. Bei ca. 20% (oft Jugendliche) treten wiederholte Ausbrüche auf. Je nach Quelle lassen sich hier sehr unterschiedliche Zahlen finden.


Auslöser der Herpes Virus Reaktivierung

Nahezu alle körperlichen oder psychischen Belastungen, welche das Imunsystem schwächen, können die Herpes Viren "wecken". Dazu gehören insbesondere anhaltender Stress, eine übermäßige Sonneneinwirkung und Infektionen (gerade wenn diese mit Fieber verbunden sind!). Auch der Ausbruch vor oder während der Monatsblutungen unterliegt einer erhöhten Wahrscheinlichkeit.


Behandlung, Vorsichtsmaßnahmen & Arztbesuch:

Vorsichtsmaßnahmen & Vorbeugung:

Vorbeugung: Ein starkes Immunsystem ist die einzige Möglichkeit einen Ausbruch von Lippenherpes zu vermeiden. Wie so oft ist eine gesunde Ernährung und ausreichende Bewegung das Maß aller Dinge.

Gerade die Flüssigkeit der Bläschen enthält eine hohe Virenkonzentration, und ist sehr ansteckend. Geraten die Viren auf verletzte Hautpartien oder sonstige anfällige Stellen (z.B. Nase, Augenlieder, Wangen) ist eine Ausbreitung auf diese möglich.

- Auch schon im Angangsstatium besteht eine hohe Ansteckungsgefahr. Körperkontakt sollten für die Zeit des Ausbruchs und der Abheilung vermieden werden.
- Auch wenn die Viren an der Luft schnell absterben und die Anstreckungsgefahr hier eher gering ist: Vermeiden Sie auch die gemeinsame Benutzung von Geschirr, insbesondere Tassen, Messer oder Handtüchern.
- Medikamente zur Behandlung sollten mit einem Wattestäbchen auf die betrofenen Stellen aufgetragen werden.
- Kontaktlinsenträger sollten zeitweise eine Brille tragen, um eine (sehr unwahrscheinliche) Schädigung der Augen zu vermeiden!

Behandlung:

Letztlich lassen sich nur Symtome lindern und der Heilungsprozess etwas beschleunigen. Ein Mittel, dass die Viren dauerhaft abtötet existiert zur Zeit noch nicht. Ein erneuter Ausbruch ist leider immer denkbar.Von einem Aufstechen der Blasen sollten Sie unbedingt absehen! Sie erhöhen so die Gefahr einer weiteren Ausbreitung.

Bereits bei den ersten Anzeichen sollte eine Herpescreme aufgetragen werden.
Laut Stiftung Ökotest sind die besten Präparate solche, die den Wirkstoff "Aciclovir" enthalten. Er hemmt die Vermehrung der Herpes-Viren. Entscheidend positiv beeinflussen konnte keines der getesteten Mittel den Lippenherpes.

Auch bei Stiftung Warentest finden Sie einen detaillierte Bewertung verschiedener Mittel gegen Lippenherpes aus der Apotheke (das genaue Testergebnis ist leider kostenpflichtig). Eine kostenlose ausführliche Beratung und passende Mittel erhalten Sie in jeder Apotheke.

Als unterstützende Hausmittel können z.B. Honig und Zink verwendet werden um die Spannung der Haut zu vermindern. Auch findet sich immer wieder der Ratschlag durch Myrrhentinktur oder hochprozentigen Alkohol o.ä. geschlossenen Bläschen in der Anfangsphase austrocknen.
Die Wirksamkeit ist hier allerdings nur unzureichend belegt.


Wann sollte ein Arzt aufgesucht werden?

Gleichwohl Lippenherpes kosmetisch unangenehm und schmerzhaft ist, ist es meist "harmlos". Doch in einigen Fällen ist zur Sicherheit ein Arztbesuch ratsam.

- Die Bläschen sind auch nach 2 Wochen noch nicht abgeheilt.
- Gemeinsames Auftreten in Verbindung mit Fieber.
- Auftreten im Bereich der Augen.
- Besonders großflächiges Auftreten.
- Zur Sicherheit: Babys und Kleinkinder.

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