Freitag, 1. Mai 2009

Kopfläuse - Ursachen und Behandlung

Kopflausbefall und die Beschwerden

Besonders Kinder und Jugendliche leiden unter den unangenehmen Folgen eines Kopflausbefalls (lat. Pedikulose capitis). Durch die Läuse wird ein starker Juckreiz verursacht von der insbesondere der Hinterkopf, die beiden Schläfen und die Stellen hinter den Ohren und im Nacken betroffen sind.
Ausgelöst wird der Juckreiz durch den Speichel der Laus welcher beim Blutsaugen unter die Haut gelangt. Durch das Kratzen kann es in Folge zu einer Entzündung kommen.

Die Kopflaus

Kopfläuse (Pediculus humanus capitis) haben eine Körpergröße von ca. 3 Zentimetern und besitzt "Klauen" mit denen sie sich fest an den Haaren festhalten kann. Die Weibchen legen Ihre Eier in der Nähe der Kopfhaut, wo Sie verbleiben bis nach eingen Tagen die Larven schlüpfen. Nach etwa 10 Tagen sind die Jungtiere fortpflanzungsfähig. Die natürliche Lebensdauer der Läuse beträgt rund einen Monat.


Die Ursachen des Befalls - Mangelnde Hygiene als Ursache?

Ein Befall mit Kopfläusen ist weitgehend unabhängig von einer unzureichenden Hygiene - daher ist eine oft vorherschende Vorurteile vollkommen unbegründet. Die Läuse und deren Eier sind mit haushaltsüblichen Pflegeprodukten wie einem normalen Shampoo nicht zu entfernen.
Die Übertragung erfolgt durch einen direkten Kontakt zwischen den Haaren oder einer gemeinsamen Nutzung von Gegenständen wie etwa Handtüchern, Bürsten oder Kopfbedeckungen.

Die ebenfalls weit verbreitete Annahme, dass diese Läuse "überspringen" können ist nicht zutreffend. Da sich Kopfläuse von menschlichem Blut ernähren ist eine Übertragung durch Haustiere ebenfalls äußerst unwahrscheinlich.
Aus dem gleichen Grund ist eine Übertragungsgefahr durch Gegenstände auf 2-3 Tage begrenzt, da die Läuse nach dieser Zeit ohne Nahrung eingehen.


Ist der Kopflausbefall meldepflichtig?


Nein - Ein Kopflausbefall ist nicht meldepflichtig. Nach dem deutschen Infektionsgesetz müssen Eltern jedoch die von den Kindern besuchten Gemeinschaftseinrichtungen von dem Befall bzw. einer erfolgten Behandlung unterrichten. Bei einem wiederholten Fall muss ein Attest vom Arzt über die erfolgreich abgeschlossene Behandlung vorgelegt werden, damit der Besuch der Gemeinschaftseinrichtung (Schule etc.) fortgestetzt werden kann.

Behandlung & Arztbesuch

Bei einem erstmaligen Befall ist ein Arztbesuch nicht zwingend. Kleinkinder unter 2 Jahren sollten aber in jedem Fall zum Arzt gebracht werden. Auch wenn es zu starken Entzündungen oder Pilzbefall der Wunden kommt, sollte der Arzt aufgesucht werden.

Das wichtigste ist eine Behandlung mit den richtigen Mitteln:
Sie erhalten in der Apotheke eine Reihe sehr wirksamer Präperate (spezielle Schampoos oder Lösungen) zum auftragen auf Haare und Kopfhaut. Die Wirkungsweise und exakte Anwendung können sich von Mittel zu Mittel unterscheiden. Halten Sie sich an die im Beibackzettel beschriebene Einwirkungsdauer ein! Normale Schampoos oder Ähnliches sind kein ausreichender Ersatz.

Besonders wichtig:

Vernachlässigen Sie nicht die Nachbehandlung. Nach etwa 2 Wochen sollten Sie den Behandlungserfolg genau überprüfen. Dazu empfehlen wir Ihnen den Gebrauch eines Nissenkamms (Zinkenabstand ca. 0,2mm), welcher es Ihnen erlaubt, verbliebene Läuse besser zu sehen und gegebenfalls die Behandlung zu wiederholen.

Unterstützung der Behandlung:

Durch regelmäßiges Auskämmen mit einem Nissenkamm können Sie die Behandlung mit Läusemitteln unterstützen. Dies sollten Sie alle 4 Tage wiederholen.
Um einen erneuten Befall zu vermeiden, sollten Bettwäsche, Handtücher usw. nach jeder Benutzung gewechselt und nicht gemeinsam verwendet werden. Bürsten und Kämme reinigen Sie am besten in einer heißen Seifenlösung.


Nicht sinnvoll

Extra heisses Föhnen bzw. Sauna oder Essigwasser schaden eher der Kopfhaut durch Austrocknung, als dass es sinnvoll die Läuse bekämpft. Verlassen Sie sich lieber auf die oben genannten Mittel oder "Fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker".
Ansonsten behalten Sie einfach im Hinterkopf, dass die Läuse bereits nach 2-3 Tagen "vertrocknen", wenn Sie kein menschliches Blut zu sich nehmen können

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